„Reformierung VI“ ist eine „Intervention“ im Außenraum. Ein verfallenes, bereits in Vergessenheit geratenes Gebäude, welches an ein Brückenfundament erinnert, über dessen wahre Funktion jedoch nur spekuliert werden kann, diente Bosslet als Objekt, an dem er die Betonwände entlang den Bruchkanten mit einem weißen, linienförmigen Farbauftrag versehen hat. Er liefert dem Betrachter eine Analyse der architektonischen Struktur der Bauruine und verleiht ihr damit die Möglichkeit, eine eigenständige und empfindliche Form darzustellen. Das Bauwerk erfährt durch die „Intervention“ eine Umwertung. Von nun an wird es als Monument wahrgenommen und dient als Anregung, über seine früheren sozialen und technischen Verwicklungen nachzudenken. Gleichzeitig wird durch die Betonung der architektonischen Linien ein bestimmter Zeitpunkt innerhalb der Verfallsphase konserviert, zu dem die Ruine eine eigene, neuartige Ästhetik besitzt.
„...Ich erlaube mir, die heruntergekommenen Hinterlassenschaften in Besitz zu nehmen. Wenn andere sich erlauben, solche Dinge zu hinterlassen, erlaube ich mir, einen Kommentar dazu zu geben. Die soziale Bindung des Eigentums gilt ja nicht nur für die Seite, die es besitzt, sondern auch für die, die damit umgehen müssen. Also habe ich mir das Recht herausgenommen, zu intervenieren. ...“ Eberhard Bosslet
Intervention „Reformierung VI“ 2004, weiße Linien auf Beton Maße: 7 x 20 x 20 m Ort: Walthersdorfer Chaussee/ Ecke Nottenweg, Nähe Flughafen Berlin-Schönefeld
Kontakt für nähere Informationen über "Reformierung VI" sowie Besichtigungen: Pia Logermann, pialoger@yahoo.com.au Tel: 030 21 99 72 34, mobil: 0177 807 47 58
Weitere „Interventionen" an Ruinen, die Bosslets Werk seit Beginn der achtziger Jahre prägen, sind in schwarz-weiß Fotografien zu sehen bei:
Chiara Erika Marzi, Kontakt: contact@chiara-marzi.de; mobil: 0160 - 934 513 55
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